Kalksandstein: Die Umwelt stets im Blick | Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.

Das Thema Klimawandel ist in aller Munde: Angesichts der Frage, wie die Erd­erwärmung gestoppt werden kann, steht auch die CO2-Bilanz von Baustoffen, Bauweisen und den erstellten Gebäuden auf dem Prüfstand.

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Foto: ©Andreas Friese, Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.

Kaum ein Thema wird derzeit so leidenschaftlich diskutiert wie der Klimawandel. Ein Indikator für Nachhaltigkeit ist dabei der „ökologische Fußabdruck“. Seine Größe steht sinnbildlich für den Ressourcenverbrauch. Kalksandstein punktet auch heute bereits mit einem kleinen Fußabdruck. Nicht zuletzt wegen seiner nachhaltigen und umwelt­freundlichen Eigenschaften hat sich der weiße Stein schon seit über 125 Jahren als Baustoff bewährt.

EPD – Datengrundlage für Gebäudebewertung

Massives Mauerwerk aus Kalksandstein gilt aufgrund seiner natürlichen Rezeptur, seiner rohstoffschonenden Herstellungsweise sowie seiner guten Wiederverwertbarkeit als ganzheitlich umweltschonendes Produkt.

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Für die Herstellung von Kalksandstein werden ausschließlich die natürlichen und heimischen Rohstoffe Kalk, Sand und Wasser verwendet. Sonst nichts! Foto: ©Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.

Bestätigt wird das durch umwelt­relevante Daten und Fakten in der regelmäßig aktualisierten und von externen Gutachtern überprüften Umwelt-Produkt­deklaration (EPD). Die aktuelle EPD weist eine Emission von rund 136 Kilogramm CO2 pro Tonne Kalksandstein aus. Davon stammen zwei Drittel aus Prozessschritten, die nicht mit der eigentlichen Kalksandsteinproduktion in Verbindung stehen, wie beispielsweise aus der Herstellung des benötigten Kalks. Das restliche Drittel verteilt sich auf die einzelnen Schritte der Kalksandsteinherstellung sowie den Transport der fertigen Kalksandsteine zu den Baustellen. Die in der EPD hinterlegten Daten erlauben auch eine Ökobilanzierung auf Gebäudeebene, so dass man sich jederzeit ein objektives Bild über die ökologische Qualität der massiven Bauweise mit Kalksandstein machen kann.

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Kalksandsteine werden in großen Druckbehältern, den Autoklaven, mit 200 Grad heißem Wasserdampf gehärtet und erhalten so ihre charakteristische Festigkeit. Foto: ©Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.

Energiesparend bei Herstellung und Transport

Bei der Herstellung von Kalk­sand­steinen kommen ausschließlich die natürlichen und heimischen Roh­stoffe Kalk, Sand und Wasser zum Einsatz. Zudem gilt für die Kalk­sandstein­produktion ein strenges Reinheitsgebot: Es dürfen keine anderen Grundstoffe oder chemischen Zusätze verwendet werden. Alle drei Aus­gangs­materialien sind in Deutschland flächendeckend in ausreichenden Mengen und auch langfristig verfügbar.

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Kalksandstein punktet mit kurzen Transportwegen vom Werk zur Baustelle. Foto: ©Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.

Die naturschonende Rohstoffgewinnung erfolgt in aller Regel in unmittelbarer Nähe zur Produktionsstätte. Dank des dichten Netzes an regionalen Kalksandsteinwerken müssen zudem für den Weitertransport zum Handel oder auf die Baustelle keine langen Strecken zurückgelegt werden. Nicht zuletzt trägt die einfache und umweltschonende Produktion von Kalksandstein ebenfalls zu seiner guten Ökobilanz bei. Das Rohstoff­gemenge wird nach der Vermischung der Zutaten mechanisch in Formen gepresst und mit 200 Grad heißem Wasser­dampf schonend gehärtet. Der Dampf wird anschließend in den Produktionskreislauf zurückgeführt. Bei diesem ressourcen­schonenden Prozess werden nur vergleichsweise geringe Mengen an CO2 ausgestoßen.

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Für die Bewertung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes ist ein Blick auf das Gesamtbauwerk inkl. des kompletten Lebenszyklus unabdingbar. Foto: ©Erich Spahn, Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.

Fortschritt durch Forschung

Die Kalksandsteinindustrie arbeitet daran, ihre CO2-Emissionen kontinuierlich weiter zu senken. Beispielsweise werden die einzelnen Produktions­schritte digital analysiert, um hieraus mögliche Einspar­potenziale zu definieren. Zum Einsatz kommt dabei eine Spezialsoftware. Sie simuliert virtuell die Herstellungsabläufe in einem Kalksandsteinwerk. So lassen sich die Auswirkungen veränderter Parameter und Einstellungen schnell und einfach analysieren und umsetzen. Auch bei der Energieversorgung eines Kalksandsteinwerks gibt es Reduzie­rungs­potenziale. Hier forscht die Kalksandstein­industrie bereits an Zukunfts­technologien im Bereich der Eigenversorgung und Speicher­technologien, aber auch die Möglichkeit, künftig Wasserstoff als Brennstoff einzusetzen, wird untersucht. So sollen die Energieverbräuche und die damit verbundenen CO2-Emissionen kontinuierlich weiter abgesenkt werden.

Ökologisch betrachtet punktet Kalksandstein ebenso überzeugend im fertiggestellten Gebäude. Seine aufgrund der hohen Rohdichte sehr gute Wärmespeicherfähigkeit sorgt im Winter wie im Sommer für gutes Raumklima und hilft dabei, den Energie­bedarf zu senken. Kalksandstein speichert darüber hinaus CO2 für Jahrzehnte, wodurch ein Teil der bei der Produktion emittierten Treibhausgase gleich wieder aus dem Kreislauf gezogen wird.

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Kalksandstein wird bereits seit über 125 Jahren nach dem gleichen Verfahren hergestellt – die weißen Steine sind heute der Standard bei moderner Architektur. Foto: ©Csaba Mester, Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.

Beste Zutaten für ein langes Leben

Bereits bei der Produktion von Kalksandstein wird möglichst ressourcenschonend gearbeitet: eventuell anfallendes Bruchmaterial wird gleich wieder in den Produktions­prozess eingebracht. Mit Kalksandsteinen erbaute Gebäude können ohne weiteres ein Alter von mehr als 100 Jahren erreichen. Und im Falle eines Abrisses lässt sich das Abbruchmaterial noch vielseitig weiter verwerten. Wiederverwendet werden kann es beispielsweise als Tragschicht im Straßenbau, als Vegetationssubstrat für Bäume, Sträucher und Dachbegrünungen oder als umweltfreundliche, Methan abbauende Deckschicht für den Einsatz auf Mülldeponien. Kalksandstein ist damit der nachhaltige und ökologische Baustoff für heute und morgen!

Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.kalksandstein.de

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