Im erdberührenden Bereich von Bodenplatte, Sockel und Keller hat sich XPS als Standard bewährt. Dank seiner besonderen Eigenschaften empfiehlt sich der Spezialdämmstoff ebenso für Gründächer.

Das Umkehrdach etabliert sich zunehmend als favorisierte Flachdachlösung. In der begrünten Ausführung überzeugt diese Konstruktion nicht nur durch zahlreiche positive ökologische Effekte wie Artenschutz, Niederschlagswasserrückhalt, Verdunstungskühlung, Feinstaubbindung und Lärmminderung. Ein bewachsenes Umkehrdach schützt vor allem auch die oberste Abdichtungsebene langfristig vor mechanischer und thermischer Beanspruchung. Aufgrund seiner hohen Stabilität und Dauerhaftigkeit empfiehlt sich für alle oberhalb der Dachabdichtung liegenden Dämmschichten der Spezialdämmstoff XPS.

Ökologische Gebäudedämmung
Planer verwenden den Extruderschaum XPS gerne als Dämmstoff im erdberührenden Bereich von Bodenplatte, Sockel und Keller. Anzutreffen ist das Material beispielsweise unter der lastabtragenden Bodenplatte, wo ihm extreme Bedingungen wie hohe Feuchtigkeit und große Druckbelastung nichts ausmachen. Norbert Buddendick von der Fachvereinigung Extruderschaum e.V. (FPX), die auch Mitglied im Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG) ist, weist darauf hin, dass sich XPS genauso für den Einsatz auf begrünten Flachdächern eignet. Ob Wohngebäude oder Gewerbeimmobilien – mit U-Werten von unter 0,24 W/(m²K) bei gleichzeitig geringen Materialstärken von nur 4 bis 6 cm übertrifft XPS mühelos die Mindestdämmstandards nach EnEV mit 0,35 W/(m²K). Die hohe Belastbarkeit von Extruderschaumplatten erlaubt den Einsatz in begeh- und befahrbaren Bereichen, etwa als Komplettsystem zur Herstellung hochwertiger Parkdecks, wo großformatige und schwere Betonfertigteilplatten zusätzliche Anforderungen an die Druckfestigkeit des Dämmstoffs stellen.
Lange Lebensdauer – schnelle Umsetzung
Beim Umkehrdach werden die XPS-Dämmplatten oberhalb der Abdichtung platziert – eine Maßnahme, die sich nicht nur kostensparend auf die Bauphase und die spätere Instandhaltung auswirkt.
Da die oben liegende Dämmung gleichzeitig einen Schutzschild gegen mechanische Beschädigungen (z. B. durch nachfolgende Dachaufbauten, nachträgliche Benutzung, permanent wechselnde Wetter- und Umweltbedingungen sowie durch UV-Einstrahlung verursachte extreme Temperaturschwankungen) darstellt, erhöht sich die Verlegesicherheit. Das Umkehrdach-Prinzip verlängert auch nachweislich die Lebensdauer: Gemäß einer Untersuchung des Fraunhofer-Institutes verdoppelt sich die Lebenserwartung der Abdichtung. Das intuitiv einfache Verlegen nach Anleitung der Hersteller ermöglicht einen zeitoptimierten Bauablauf und reduziert Anwendungsfehler auf ein Minimum. XPS-Dämmplatten lassen sich wetterunabhängig verlegen.
Vorteile begrünter Umkehrdächer
Ein begrüntes Umkehrdach ist für Wohngebäude sowohl im Neubau als auch in der Sanierung interessant. Vorteile sind u. a. mehr Planungsfreiheit bei der Grundrissgestaltung (durch den Wegfall von Dachschrägen), die wert- und komfortsteigernde Nutzung der Dachfläche (z. B. als grüne Dachterrasse oder Dachgarten), die Möglichkeit einer späteren Aufstockung sowie die Option, das Dach komplett gefällelos anzulegen (Null-Grad-Dach). „Gründächer nehmen in Bezug auf nachhaltiges Bauen und Klimaschutz eine wichtige Rolle ein, mancherorts ist die Ausführung von Neubauprojekten mit Gründach bereits Pflicht. Standardlösungen wie der mehrschichtige Gründachaufbau zur extensiven oder intensiven Dachbegrünung lassen sich beim Umkehrdach direkt auf die XPS-Dämmschicht mit zwischengelagertem Vlies als Riesel- und Wurzelschutz aufbauen“, erläutert BuGG-Präsident Dr. Gunter Mann die Vorteile eines Umkehrdaches. „Für eine vielseitige Ausgestaltung des Gründaches zum Pflanzen- und Insektenbiotop stehen unterschiedliche Biodiversitäts-Module zur Auswahl. Auch technische Aufbauten wie etwa Photovoltaik-Module oder Lüftungsanlagen lassen sich mittels durchdringungsfreier Systemlösungen aufständern ohne dass die Dichtungsebene dabei beschädigt wird.“

XPS und die Ökologie
XPS-Extruderschaum besteht zu 98 Prozent aus Luft und zu zwei Prozent aus Erdöl, was grundsätzlich nicht erstrebenswert ist. Bewertet man den Dämmstoff jedoch aus gesamtökobilanzieller Sicht, erweist er sich trotzdem als ökologisch sinnvoll. Bei dieser Sicht wird der Energiebedarf für Transport und Entsorgung mit der Energiemenge verrechnet, die ein Produkt im Laufe der Jahre durch seine Dämmleistung einspart. Der für die XPS-Fertigung aufgewendeten Energie steht eine weitaus größere Menge an eingesparter Heizenergie gegenüber: XPS spart die für seine Herstellung aufgewendete Energie in der Regel bereits nach einem Jahr wieder ein. Und nachdem XPS ein ganzes Hausleben lang die Energiekosten gesenkt hat, kann es – je nach Beschaffenheit – an seinem Lebensende recycelt, wiederverwertet oder der energetischen Nutzung zugeführt werden.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.fpx-daemmstoffe.de und http://www.gebaeudegruen.info