Nachhaltiger Geschosswohnungsbau | Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.

Kalksandsteine werden bereits seit 125 Jahren nur aus Kalk, Sand und Wasser hergestellt. Gleichwohl zeigt sich das wohngesunde Baumaterial aktueller denn je – als idealer Baustoff für den Geschosswohnungsbau.

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Die Appartements im Düsseldorfer Belsenpark sind zwischen 54 und 208 m2 groß; jede Einheit verfügt über mindestens einen Balkon. Besonders großzügig gestaltet sind die Staffelgeschosse mit umlaufenden Terrassen und über 140 mWohnfläche. Fotos: Yohan Zerdoun/ksg-architekten.de

Urbaner Wohnraum steht unangefochten hoch im Kurs: Immer mehr Singles, Senioren und Familien mit Kindern entdecken die Vorzüge des Stadtlebens für sich. Entsprechend ist die Zahl der innerörtlichen Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser in jüngster Vergangenheit deutlich gestiegen. Angesichts der in den Städten meist nur knapp vorhandenen Baulandressourcen haben sich Bauweisen mit schlanken Wänden als vorteilhaft herausgestellt. Ideale Voraussetzungen für Kalksandstein: Seine hohe Steindruckfestigkeit ermöglicht die Konstruktion dünner und gleichzeitig tragfähiger Wände – es lassen sich damit Gebäude in einer Höhe von bis zu zehn Geschossen realisieren. Dank der schlanken Außen- und Innenwandkonstruktionen können Bauherren bis zu sieben Prozent mehr nutzbare Wohnfläche gewinnen – bei identischen Außenabmessungen. Ein Vorteil, der sich nicht zuletzt auch in einem höherem Mietertrag niederschlägt. Mauerwerk aus Kalksandstein überzeugt jedoch nicht nur in statischer sowie wirtschaftlicher Hinsicht: Es erfüllt auch alle Anforderungen in Hinsicht auf Wärmespeicherfähigkeit, sommerlichen Wärmeschutz sowie Brand- und Schallschutz.

Ökologie
Die Bewahrung des Ökosystems und der Umwelt nimmt bei der Bewertung von Gebäuden einen zunehmend wichtigeren Stellenwert ein. Zum populären Begriff „Nachhaltigkeit“ gehören aber auch Kriterien wie Werterhalt, die Höhe der laufenden Betriebskosten (Ökonomie), der Schutz der Ressourcen (Ökologie) sowie Ästhetik, Gesundheit und Behaglichkeit (sozio-kulturelle Maßstäbe). Kalksandstein wird energiesparend und umweltfreundlich aus Rohstoffen hergestellt, bei denen auch in Zukunft keinerlei Ressourcenverknappung zu befürchten ist. Einmal verbaut, zeigt sich das weiße Mauerwerk langlebig und nahezu wartungsfrei. Weiterer Pluspunkt: Kalksandstein ist nicht brennbar und erfüllt die Anforderungen der Baustoffklasse A1 nach DIN 4102. Bei der Herstellung beschädigte Steinrohlinge werden dem Produktionsprozess als Rohstoff wieder zugeführt. Rückgebautes Abbruchmaterial kommt beispielsweise als Unterbau im Straßen- und Wegebau zum Einsatz. Wegen dieser und anderer Vorteile wurde Kalksandstein bereits 1994 von unabhängigen Instituten den ökobilanziell empfehlenswerten Wandkonstruktionen zugeordnet.

Sommerlicher Wärmeschutz

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Charakteristisches Merkmal der Kölner Klimaschutzsiedlung sind hochwertige Häuser mit großflächigen Balkonen und Terrassen.
Foto: © de | architekten

Die hohe Rohdichte von Kalksandstein und seine sehr gute thermische Speicherfähigkeit helfen Temperaturschwankungen zu reduzieren und Wärme zu speichern. Trennwände aus Kalksandstein nehmen überschüssige Wärme auf und geben sie später, wenn die Lufttemperatur sinkt, wieder ab. Auf diese Weise regulieren sie das Innenraumklima – die Temperaturen fallen spürbar geringer aus als etwa in Leichtbauten. In Kombination mit einer vernünftigen Auslegung der Größe der Fensterflächen und der Anordnung von Sonnenschutzvorrichtungen kann vollständig auf technische Anlagen zur Raumkühlung verzichtet werden.

Optimaler Schallschutz
Lärm zählt zu den größten Stressfaktoren – er kann erwiesenermaßen krank machen. Kalksandstein-Außenwände verfügen aufgrund ihrer hohen Masse und Rohdichte über sehr gute Schallschutzeigenschaften. Die einfachste Methode, Mehrfamilienhäuser mit optimalen Gesamtschallschutzeigenschaften zu versehen besteht darin, alle Außen- und Innenwände konsequent massiv und schwer auszuführen. Wer den höchsten Schallschutz anstrebt, sollte aber vorsichtshalber noch einige wichtige konstruktive Details im Auge behalten.

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Bei der Planung dieses Zweifamilienhauses in Nürnberg wurden erhöhte Anforderungen an den Schallschutz gestellt.
Foto: Architekturbüro atelier a3/Walter Graf

Im Geschosswohnungsbau treten aufgrund unzureichender Schallschutzeigenschaften immer wieder ärgerliche Gewährleistungsfälle auf. Die Ursache liegt oftmals häufig darin, dass die Wohnungstrennwände nur gemäß den bauaufsichtlichen Mindestanforderungen nach DIN 4109 errichtet wurden. Die beste Direktdämmung einer Wohnungstrennwand allein nützt jedoch nichts, wenn die Gesamtdämmung durch andere Bauteile negativ beeinflusst wird. Schall hat grundsätzlich die Eigenschaft, sich nicht nur direkt (über die trennenden Bauteile) sondern auch indirekt (über flankierende Bauteile wie Innen- und Außenwände oder Decken) seinen Weg zu bahnen. Die Übertragung muss deshalb im Bereich der Außenwände sowohl in horizontaler als auch vertikaler Richtung minimiert werden. Und das sollte bereits bei der Planung berücksichtigt werden. Dabei kann Ihnen der Kalksandstein-Schallschutzrechner hilfreich sein – zum kostenlosen Download gelangen Sie mittels des QR-Codes im Infokasten. Hier können Sie sich auch einen Nachweis des Schallschutzes gegen Außenlärm berechnen lassen.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.kalksandstein.de/epd

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