Bauen mit Blick auf die Umwelt | Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.

Kalksandstein als mineralischer Baustoff punktet mit positiver Ökobilanz, vorbildlicher Nachhaltigkeit, kurzen Transportwegen und nahezu unbegrenzter regionaler Verfügbarkeit.

Holz hat sich in der öffentlichen Wahrnehmung als der nachhaltige und umweltschonende Rohstoff positioniert. Bei näherer Betrachtung anderer Baustoffe wie beispielsweise dem mineralischen Kalksandstein zeigt sich jedoch, dass diese keinesfalls schlechter dastehen und Vorteile bieten, die Holz nicht besitzt.

Herstellung + Nutzungsdauer = Nachhaltigkeit

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Die „IQ-innerstädtischen Wohnquartiere” in Regensburg wurden massiv mit Kalksandstein errichtet. In den Laubenganghäusern befinden sich Wohnungen speziell für Wohngemeinschaften mit jeweils zwei gleichwertigen Zimmern und einem Kommunikationsraum. Foto: Erich Spahn/Kalksandsteinindustrie

Holz wird, im Gegensatz zu mineralischen Baustoffen, beispielsweise gerne als besonders ökologischer Baustoff bezeichnet, da es in der Ökobilanz vermeintlich besser abschneidet. Richtig ist, dass seine Ökobilanz in der Herstellungsphase z. B. hinsichtlich des CO2-Ausstoßes gegenüber mineralischen Baustoffen geringere Umwelteinwirkungen ausweist – was angesichts der Eigenschaft von Bäumen als CO2-Senker und -Speicher aber auch nicht weiter verwundert.

Die Nachhaltigkeit eines Baustoffes definiert sich jedoch nicht nur über seinen Produktionsaufwand. Berücksichtigt man auch die Nutzungsphase der damit errichteten Gebäude, relativieren sich auch die Belastungen in der Entstehungsphase. Da bei massiv z. B. aus Kalksandstein gemauerten Häusern durchaus von einer 100-jährigen Nutzungsdauer ausgegangen werden kann, ist dieser Baustoff hinsichtlich des Treibhauseffekts oder des Primärenergiebedarfs aus ökobilanzieller Sicht laut einer Nachhaltigkeitsstudie der TU Darmstadt absolut mit Holz vergleichbar.

Hinzu kommt bei mineralischen Baustoffen eine mit über 78 Prozent sehr hohe Recyclingquote. Holz und Holzwerkstoffe dagegen erwartet am Lebensende meistens die thermische Verwertung, was aus Nachhaltigkeitssicht einen deutlich schlechteren Entsorgungspfad der Abfallhierarchie darstellt. Bei dieser Art der Beseitigung wird das gebundene CO2 selbstverständlich wieder freigesetzt: Bauholz stellt also leider nur einen zeitlich begrenzten CO2-Senker dar.

Kurze Transportwege, unbegrenzte Rohstoffe
Unreflektiert stellt sich bei Holz das Bild eines besonders umweltfreundlichen, weil nachwachsenden heimischen Rohstoffs ein. In der Tat wird mit rund 76 Mio. m3 Rohholz pro Jahr weniger Holz verbraucht, als nachwachsen kann. Bei Bauholz gibt es jedoch eine wesentliche Einschränkung: Es stammt fast ausnahmslos von Nadelbäumen. Da bei uns jedoch vorwiegend Laubbäume aufgeforstet werden, muss der Bauholzbedarf zunehmend aus dem Ausland gedeckt werden. Hier besteht die Gefahr, dass Herkunft und Art der Abholzung unklar sind bzw. das Holz nicht aus nachhaltigen Quellen stammt.

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Für die Hafenquartiere HQ6 und HQ7 in Schwerin entschieden sich die Architekten vom planstudio9 für Kalksandstein. Foto: Andreas Friese/Bundesverband Kalksandsteinindustrie

Kalk und Sand, die beiden Hauptbestandteile von Kalksandstein, sind dagegen in nahezu unbegrenzten Mengen regional verfügbar. Sie werden über meist nur kurze Distanzen transportiert und überwiegend am Abbauort weiterverarbeitet. Während die durchschnittliche Transportentfernung im deutschen Güterverkehr für Steine und Erden laut Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung rund 53 Kilometer beträgt, fallen für den Transport land- und forstwirtschaftlicher Erzeugnisse im Inland durchschnittlich 167 Kilometer an. Dieser erheblich größere Transportaufwand zieht höhere Emissionswerte und damit auch stärkere Umweltbelastungen nach sich. Bleibt der Holzbedarf weiter hoch oder vergrößert er sich gar, steigen durch mehr Holzimporte auch die zu erwartenden Transportaufwendungen und damit einhergehend die Emissionswerte, was tendenziell zu einer ökobilanziellen Verschlechterung von Holz als Baustoff und Konstruktionsmaterial führt.

Bei näherer Betrachtung zeigt sich also deutlich, dass mineralische Baustoffe wie Kalksandstein im Vergleich zum Rohstoff Holz eine Reihe nachhaltiger Vorteile bereithalten, die zukünftig noch weiter an Bedeutung gewinnen werden. Nachzulesen ist das übrigens auch in der Kalksandstein Umwelt-Produktdeklaration (EPD), die Sie neben anderen Informationen über unsere Service-Website anfordern können.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.kalksandstein.de/epd

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